Ethisches Handeln im Alltag – wie geht das?
Vor einigen Wochen hat ein Mann in München ein Kind vor dem Ertrinken gerettet – er selbst hat das nicht überlebt. Diese Art von selbstlosen Heldentaten kommt uns in den Sinn, wenn wir an „ethisches Verhalten“ denken. Wir denken an Menschen, die so fest an ihre Überzeugungen glauben, dass sie weder Verleumdung noch Gefängnis fürchten oder ihr gesamtes Hab und Gut im Dienste am Anderen einsetzen – Personen wie Johanna von Orleans, Mahatma Gandhi oder Mutter Theresa. Auch verknüpfen wir oft hehre gesellschaftliche Ziele mit ethischem Handeln, wie der Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit, Armut, Hungersnöte und Naturkatastrophen. Wir bewundern diese Menschen für ihr Tun und der ein oder andere mag sich die Frage stellen: “Könnte ich auch so handeln?“ Viele würden im ersten Moment sagen: „Nein, das bringe ich nicht zustande!“ ohne sich bewusst zu sein, dass ethisches Handeln im Kleinen beginnt. Im Folgenden möchten wir den Blick auf den „kleinen Bruder“ der Heldentat richten: Die Ethik der kleinen Schritte oder alltägliche Ethik.